Entscheidungen über IT-Rationalisierungs- oder Transformationsprojekte werden von Portfoliomanagern auf der Grundlage von Kennzahlen getroffen.
Die Applikationskosten, eine der wichtigsten Kennzahlen hierfür, liegt den Entscheidern in Unternehmen oft nur auf Basis von groben Schätzungen und nicht exakt, on demand, vor.
Im schlimmsten Fall führt dies zu zu falschen unternehmerischen Entscheidungen, wie z.B.:
Ein Grund hierfür ist, dass die Kosten der IT meist nur mit viel administrativem und individuellem Aufwand erfasst werden und keinem ganzheitlichen Ansatz folgen. Zwar haben einige Bereiche, wie z.B. IT-Servicemanagement oder Portfoliomanagement ihre eigenen Methoden entwickelt, um die Kosten für sich oder ihre Kunden zu strukturieren, diese sind aber nicht übergreifend erfasst oder vergleichbar strukturiert. Zudem dienen sie nur dem konkreten Zweck, für die sie erfasst oder benötigt wurden.
Eine einheitliche und übergreifende Kostentransparenz ist auf diesem Wege nicht gegeben.
Kritisch wird es dann, wenn die Zahlen der Jahresbudgetplanung von Applikationsverantwortlichen und Portfoliomanagern nach unterschiedlichen Methoden zusammengestellt und berichtet werden. Die Erhebung der Daten ist ohne einheitliche Methode sehr zeitintensiv und es kommt bei jeder zusätzlichen Zusammenführung bzw. Verdichtung der Daten zu neuen Unschärfen. Dies führt automatisch dazu, dass mit künstlichen Puffern in Budgets gearbeitet wird. Als Folge dessen ist es umso schwerer geplante Budgets gegenüber der Finanzabteilung und den höheren Ebenen im Unternehmen zu begründen und den tatsächlichen Wert der IT aufzuzeigen.
Nur wenn die genauen Kosten auf detaillierter Ebene bekannt sind, können Budgets realistisch geplant und Entscheider in die Lage versetzt werden, aussagekräftige Vergleiche durchzuführen. D.h. wenn die Stückkosten der Applikationen und IT-Services (z.B. interne und externe Wartungskosten, Lizenzkosten, Betriebskosten etc.) im Detail bekannt sind.
Gelöst werden diese Probleme mit der Einführung eines IT Financial Managements. Hier hat sich die Disziplin Technology Business Management (TBM) bewährt.
TBM ist die IT-Management Disziplin, die sich ganzheitlich mit dem Management der IT-Kosten beschäftigt. Sie ermöglicht transparent und nachvollziehbar den Wert der IT anhand der real angefallenen Kosten zu bestimmen und beziffert jede IT-Leistung mit einem Preisschild. Ein TBM schafft so eine faktenbasierte Grundlage, um über IT-Kosten, Investitionen und Budgets zu sprechen.
Welche Ziele verfolgt ein TBM?
Wie ist ein TBM aufgebaut?
Neben dem TBM-Framework, welcher sich mit der ganzheitlichen organisatorischen Verankerung von TBM im Unternehmen beschäftigt, sind das Modell und die Taxonomie die Kernelemente des TBM.
Das Modell definiert die grundlegenden Schichten und die Verteilungsrichtung, um die IT-Kosten auf die einzelnen Elemente zu verteilen. Unterteilt ist das Modell dabei in die Finanz-, IT- und Business-Sicht. Gefüttert wird das Modell mit den konkreten Kosten aus der Finanzbuchhaltung (General Ledger). So wird sichergestellt, dass alle angefallenen Kosten auch berücksichtigt werden.
Die Taxonomie
Sie gibt eine einheitliche Sprache und Klassifikation der IT-Kosten vor. Sie stellt sicher, dass eine Vergleichbarkeit der Kosten innerhalb und über die unterschiedlichen Hierarchiestufen möglich ist. So können z.B. Kosten für eingesetzte Softwaretechnologien (wie Datenbanken, Betriebssysteme etc.), Gesamtkosten von unterschiedlichen Applikationen, die denselben Funktionalitätsumfang bereitstellen, oder aber auch Kosten für den Konsum von IT-Services, durch Fachbereiche oder Kunden, eindeutig miteinander verglichen werden. Die einheitliche Sprache stellt hingegen sicher, dass IT und Business über dieselben Inhalte auf den jeweiligen Ebenen sprechen.
Dabei gibt ein TBM im Detail die Taxonomie für die Kostenblöcke und IT-Tower vor, sodass eine erste Kostenzuweisung und somit erste Ergebnisse schnell präsentiert werden können. Dies schafft auch gleich eine potenzielle unternehmensübergreifende Vergleichbarkeit der Kosten (Benchmarking), da hier ein einheitlicher Standard herrscht. In den Bereichen Applications & Services, Business Capabilities und Business Units muss die Taxonomie durch die unternehmensspezifischen Informationen angereichert werden. Diese können z.B. aus dem Respiratory der Enterprise Architecture entnommen werden.
Welche Vorteile haben Portfoliomanager durch ein TBM?
Für Anwendungs-Portfolio-Manager heißt das konkret, dass die Kosten, aus den Kostenblöcken und dem IT-Tower, auf die entsprechende Applikation verteilt werden. Vorteile für Portfoliomanager als auch für die jeweiligen Applikationsverantwortlichen sind:
Ist das Modell bis hin zur Business-Schicht implementiert, können die Kosten der Applikationen verbrauchsgerecht auf die einzelnen Geschäftsbereiche verteilt und berechnet werden. Geschäftsbereiche haben so eine konkrete Einsicht darüber,
wie hoch ihre Kosten für die genutzten IT-Leistungen sind.
Auf der anderen Seite können die Applikationskosten den Geschäftsfähigkeiten zugeteilt werden. Die Unterstützung der Geschäftsfähigkeiten durch die Applikationen ist in IT-Bebauungsplänen meist sowieso schon vorhanden. Mit der zusätzlichen Information bzgl. der Kosten, kann so aufgezeigt werden, wie viel und ob die IT-Investitionen auch in die richtigen Fähigkeiten des Unternehmens fließen, oder, ob hohe Investitionen getätigt werden in eine Fähigkeit, die keine strategische Bedeutung hat.
In 4 Schritten ein IT Financial Management einführen
Hier gelangen Sie zu weiteren Informationen rund um TBM, u.a. zum TBM Taxonomy Handbuch.
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