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ErnstTiemeyer
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IT-Landschaftspläne mit EAM erfolgreich implementieren  

Eine nachhaltige Modernisierung der Applikationslandschaft stellt für viele Organisationen und die Enterprise IT-Architekten aktuell eine echte Herausforderung dar. Im Rahmen dieses Beitrags soll anhand eines in der Praxis bewährten Vorgehensmodells gezeigt werden, wie die Umsetzung mit EAM-Unterstützung erfolgreich gelingen kann. Dabei wird verdeutlicht, in welchen Teilschritten vorgegangen werden sollte, um die Planungen zur Applikationslandschaft mittels abgestimmter Roadmaps, Projektportfolios und Masterplänen erfolgreich umzusetzen. 

Unter Beachtung alternativer Optionen werden in dem Beitrag insbesondere die Umsetzungsschritte zur Modernisierung der Applikationen bzw. der Business-IT-Landschaft (mit Auswirkungen auf die Geschäftsarchitektur, das Datenmanagement sowie das Technologieportfolio) beschrieben. Dabei werden die in den jeweiligen Schritten involvierten Handlungsfelder von Enterprise IT-Architekten und des EA-Teams (Business-, Application-, Data-, Technologie- sowie System- und Solution-Architekten) konkretisiert sowie die jeweils genutzten EA-Methoden skizziert.  

Für die Umsetzungsphase wird folgendes schrittweises Vorgehen empfohlen: 

Umsetzungsschritt 1: EA-Roadmap und EA-Projektportfolio abstimmen (EA-Projekte identifizieren und priorisieren) 

Umsetzungsschritt 2: EA-Projekte zur Durchführung freigeben und Masterplan vereinbaren 

Umsetzungsschritt 3: Projektbeauftragungen und Projektumsetzung (Entwicklung, Ops) begleiten  

Umsetzungsschritt 4: Tests/Reviews durchführen und Produkte (Applikationen, Geschäfts- und Datenobjekte, etc.) freigeben 

Umsetzungsschritt 5: Architektur-Change / Roll-out der entwickelten Architektur (Applikation, Infrastrukturen, Prozesse etc.) 

Umsetzungsschritt 1: EA-Roadmap und EA-Projektportfolio abstimmen.  

Nach der Planungsphase und der Dokumentation der abgestimmten Ziel-Applikationslandschaft gilt es für Enterprise IT-Architekten und das EA-Team, die vereinbarte Roadmap bzw. den Masterplan durch Vorhaben und Projekte erfolgreich umzusetzen. Es muss eine strategische EA-Roadmap mit Zielarchitekturen erstellt werden, die alle Segmente abdeckt. Diese strategische EA-Roadmap muss kontinuierlich anhand der definierten Geschäfts- und IT-Strategie überprüft werden. 

ErnstTiemeyer_0-1681916900254.pngDer Vorteil: Definierte Ziel- und Übergangsarchitekturen mit strategischen EA-Roadmaps geben klare Richtlinien für die Planung, das Design und die Entscheidungsfindung von EA. Eine Architektur-Heatmap muss regelmäßig gepflegt und aktualisiert werden, unterstützt durch einen regelmäßigen Bewertungs- und Überwachungsprozess für die Unternehmensarchitektur 

Das EA-Projektportfolio profiliert konkrete Umsetzungsprojekte. Damit involviert ist eine Festlegung von Projekttypen nach den davon betroffenen Architekturbereichen, um zu erkennen, welche Kompetenzen in die dafür vorgesehenen Projektteams vorhanden sein sollten. Hilfreich – ja manchmal auch unbedingt notwendig - kann es dazu sein, bestimmte Projekttypen im Projektportfolio für die Umsetzung zu binden.  

Eine Bündelung zu einem Projektportfolio und eine gemeinsame Koordination der verschiedenen Business-IT-Projekte bzw. digitalen Vorhaben ist insbesondere auch dann sinnvoll, wenn die Projekte einer IT-Organisation zuzuordnen sind (etwa unter der Regie eines CIO bzw. IT-Leitung innerhalb eines Unternehmens oder in einer eigenständigen Firma; etwa als interner oder externer IT-Dienstleister). Notwendig ist dies auch, wenn starke Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen EA-Projekten und Teilprojekten bestehen (etwa durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen bzw. Budgets) und sich zwischen den Projekten starke Synergien ergeben können.  

Umsetzungsschritt 2: EA-Projekte zur Durchführung freigeben und Masterplan vereinbaren.  

Die Umsetzung des Masterplans bedarf einer ganzheitlichen EA-Managementunterstützung für alle Entwickler- und Integrationsteams. Wie dies "intelligent" durch IT-Portfoliomanagement gelingen kann, ist anhand verschiedener Typen von Vorhaben differenziert festzulegen. In der Regel wird das zum Tragen kommende Projektportfolio in einem Entscheidungs- und Lenkungsgremium (Projekt Advisory Board; Steering-Board) vereinbart und dabei die Genehmigung der Projekte vorgenommen.  

Eine Fixierung der EA-strategischen Überlegungen (mit integrierter Masterplanung) ist heute für Unternehmen und Dienstleistungsorganisationen wesentlich. So lassen sich die richtigen Entscheidungen für eine Unternehmens- und IT-Steuerung (Planung und Steuerung der digitalen Produkte und digitalen Services) gewährleisten.  

Das definierte EA-Projektportfolio kann bezüglich der Projekt-Umsetzung gestartet werden, indem zu den darin enthaltenen Projekten Freigaben durch Entscheidungsboards eingeholt werden. Dies umfasst etwa die Vergabe des Projektauftrags, eine Budgetzuordnung bzw. -freigabe sowie die Festlegung von Verantwortlichkeiten. Hier ist der Enterprise Architect gefordert, dass sein EA-Team hier mit den notwendigen Kompetenzen Rollen-mäßig gut verankert ist. 

Umsetzungsschritt 3: Projektumsetzung begleiten.  

Die entwickelte Ziel-Applikations-Landschaft ermöglicht dem Projektportfolio-Management eine effektive Steuerung der Projektausführung durch die Erstellung detaillierter Arbeitspakete sowie Budget- und Ressourcenzuweisungen für jeden Transformationsschritt. Enterprise IT-Architekten sollten mit Ihrem EA-Team die Umsetzungsaktivitäten der Entwickler- und Operation-Teams begleiten. Dazu zählen unter anderem phasenbezogene EA-Reviews und Quality-Gate-Management, agile DevOps-Unterstützungsaktivitäten sowie API-Management und Microservices.

ErnstTiemeyer_1-1681918005145.png

Umsetzungsschritt 4: Tests / Reviews durchführen.  

Vor Einleitung der Implementations- und Change-Aktivitäten sollten unbedingt die notwendigen Tests (für die einzelnen Elemente der Domäne sowie vor allem Integrationstests) und Reviews durchgeführt werden. 

Umsetzungsschritt 5: Architektur-Change / Roll-out der entwickelten Architektur (Applikation, Infrastrukturen, Prozesse etc.) 

In einem sog. Architektur-Change-Prozess ist die Umsetzung der jeweils entwickelten Ziel-Architekturen im täglichen Arbeitsablauf durch einen Roll-Out sicherzustellen. Die in den skizzierten Planungsschritten entwickelten Architekturen sowie die definierten Fachanforderungen seitens des Kunden (Fachabteilungen etc.) bilden - nach Abstimmung im Führungsteam - in der Regel den Startschuss für Änderungen bzw. Anpassungen der Enterprise-Architektur. Reaktiv sollten ggf. auch Reviews zu den neuen Geschäftsanforderungen durchgeführt und bestätigt bzw. abgelehnt sowie alle notwendigen Folgeaktivitäten initiiert werden. Wichtig ist, dass nach Abschluss des Change-Prozesses die Architektur-Dokumentation in den verschiedenen Domänen aktualisiert wird!  

Lessons-learned:

EAM bietet im digitalen Cloud-Zeitalter das Potenzial, um der komplexen Herausforderung, die Applikations-Landschaften der Unternehmen nachhaltig zu modernisieren und damit einen hohen Beitrag zum Geschäftserfolg zu leisten. Wesentliche Voraussetzungen zur Nutzung dieses Potenzials sind abgestimmte kollaborative Vorgehensweisen, kompetente EA-Teams sowie leistungsfähige digitale Management- und Governanceinstrumente. 

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